Jugger Regeln
Das Regelwerk
10 Bekloppte die sich mit Wattestäbchen auf die Birne hauen? Es mag zwar auf den ersten ersten Blick so aussehen, ganz so simpel ist es jedoch nicht. Jugger hat ein komplexes Regelwerk welches auf Teamwork und spielerische Fairness aufbaut.
Jugger ist ein sehr junger Mannschaftssport der sich vorallem durch die einzigartigen, fast mittelalterlichen Kampfeinlagen von den üblichen Sportarten abhebt. Zwei Teams, aus jeweils 5 Spielern und höchstens 3 Auswechselspielern, kämpfen darum, den "Jugg", ein aus Schaumstoff geformter Hundeschädel, in das gegnerische "Mal", ein trichterförmiges Tor, zu stecken.
Hierbei sind 4 der Spieler bewaffnet, und dürfen sich zwischen einem Stab, Langpompfen, Q-Tip, einer Kette oder einem Schild und Kurzpompfen entscheiden. Eine Mannschaft darf höchstens einen Kettenträger haben.
Der Läufer, auch Qwik genannt, ist der einzige in der Mannschaft, der den Jugg aufheben und in das Mal bringen darf, dafür trägt dieser keine Waffen und muss deshalb von den anderen Spielern beschützt werden.
In der Mitte des Spielfeldes befindet sich der Jugg, der von den beiden Mannschaften, die auf den jeweils gegenüberliegenden Seiten starten, schnellstmöglichst erobert werden muss. Die Spieldauer kann je nach Absprache variieren, üblich sind jedoch 2x80 oder 2x100 Steine. Steine ist die Zeiteinheit Juggers, welche alle 1,5 Sekunden durch Trommelschläge gekennzeichnet wird.
Wird ein Spieler von einem anderen getroffen, selbst wenn es ein Mannschaftskamerad war, muss er sich auf den Boden knien und 5 bis 8 Steine warten, bis er sich wieder am Spiel beteiligen darf. Ein gegnerischer Spieler kann einen knienden blockieren indem er seinen Pompfen auf diesen legt. Solange ein Spieler blockiert ist, darf er nicht aufstehen.
Der Läufer darf lediglich gegen den anderen Läufer kämpfen. Dabei sind Schläge und Tritte verboten, es handelt sich also um eine Form des Ringens. Einen Punkt gibt es nur dann, wenn der Läufer den Schädel in das Mal platziert hat, ohne dass der andere Läufer ihn berührt. Danach wird der Jugger wieder in der Mitte platziert, und beide Mannschaften starten wieder von den Grundlinien.
Jugger kennzeichnet sich vorallem durch schnelle Sprints und dem Fechten ähnlichem Einzelkampf. Am Anfang treffen beide Mannschaften aufeinander und müssen entweder den Ball für sich gewinnen oder das gegnerische Team soweit wie möglich dezimieren. Sprinten ist ein wesentlicher Teil, weil die ausgesetzten Spieler die zurückgelegte Entfernung schnell kompensieren müssen, wenn sie zurück ins Spiel kommen.
Um die Sicherheit der Spieler zu gewähren, sind alle Waffen stark gepolstert und aus nichtsplitterndem Material hergestellt. Da die Geräte Eigenfertigungen sind, werden sie vor jedem Turnier durch Spielrichter auf mögliche Mängel oder Regelverstöße überprüft. Verletzung sind selten, weshalb Jugger trotz des abenteuerlichen Anblicks recht harmlos ist.