Training
Der Schüler sollte, soweit es möglich ist, ein- bis zweimal pro Woche zum Training zu kommen. Um bestimmte Verhaltensmuster auch unter Stress abrufen zu können, sollte das über einen Zeitraum von ungefähr einem halben Jahr stattfinden. Der Unterricht findet meistens in Kampfkunstschulen, teilweise aber auch in Sporthallen statt. Die Umgebung ist meist angenehm und entspannt, das erleichtert dem Trainierenden das Erlernen neuer Bewegungen und Formen.
Es wird in Gruppen trainiert, die bis zu 30 Teilnehmer groß sind. Eine Gruppe wird von einem Trainer und vielleicht auch einem Assistenten betreut und trainiert. Zu Beginn des Unterrichts lernt der Schüler seinen Körper kennen. Hierfür wiederholt er bestimmte Abläufe (Formen, Grundtechniken), die ihm dadurch im weiteren Training zur Verfügung stehen. Besonders zu Beginn macht der Trainer Bewegungen vor, die die Gruppe dann nachmacht.
Parallel dazu besteht das Training aus Partnerübungen (z.B. Rollenspielen, abgesprochene Partnerformen…). Eine Übungsstunde ist in zwei Teile aufgeteilt. Zuerst übt man die Bewegungen und Reaktionen konzentriert alleine oder mit einem Partner. Am Ende der Stunde werden diese mit kontrollierten Übungen und auch mit leichtem Stresseinfluss weiter eingeschliffen. Im Verlauf der Kampfsportausbildung verändern sich der Inhalt der Stunden und auch die Rolle des Lehrers. Er hat die Aufgabe, die äußeren Bedingungen dafür zustellen, dass Selbstlernen möglich ist. Er lässt ihnen auch genügend Spielraum, ihre individuelle Antwort zu finden. Denn das ist das Wichtigste: Jeder Trainierende hat seine eigenen Grenzen und Möglichkeiten. Deshalb muss er sich die Prinzipien des Wing Tsun für seinen eigenen Körper nach und nach „zurechtschneidern“, hierbei hilft ihm der Lehrer. Auf diese Weise werden die Fähigkeiten des Einzelnen gezielt gefördert und gestärkt.